Der Markt für SSDs erlebt derzeit einen spürbaren Preissprung. Grund dafür sind vor allem stark gestiegene Kosten für NAND-Flash-Speicher, der in sämtlichen SSD-Modellen steckt. Während die Preise für Speicherchips noch vor wenigen Monaten auf einem historischen Tief lagen, ziehen sie nun rasant an. Bei bestimmten NAND-Bausteinen haben sich die Kosten seit dem Sommer mehr als verdoppelt.
Parallel dazu steigt der weltweite Bedarf an Hochleistungsspeicher. Rechenzentren, Cloud-Anbieter und KI-Infrastrukturen benötigen enorme Mengen an SSD- und RAM-Kapazität. Diese hohe Nachfrage trifft auf gleichzeitig reduzierte Produktionsmengen der Hersteller, die in den vergangenen Monaten bewusst die Fertigung heruntergefahren haben, um ein weiteres Abrutschen der Marktpreise zu verhindern. Das Ergebnis: Die Lagerbestände schrumpfen, und Speicherbausteine werden knapper.
Auswirkungen auf den Endkundenmarkt
Die Folgen dieser Entwicklung sind im Handel bereits klar sichtbar. Einsteiger-SSDs mit 1 TB, die zuvor teilweise für unter 50 Euro erhältlich waren, liegen nun deutlich höher. Auch PCIe-4.0-Modelle und größere Kapazitäten haben spürbare Preisaufschläge erfahren. Besonders betroffen ist das Mittelklasse- und Einstiegssegment – also genau jene Produkte, die für viele PC-Aufrüstungen besonders interessant sind.
Hochwertige High-End-SSDs sind momentan etwas weniger stark betroffen, allerdings bewegt sich auch dieses Marktsegment in Richtung höherer Preise. Zudem zeigt sich, dass besonders günstige Angebote meist nur noch vereinzelt bei kleineren Händlern zu finden sind.
Warum die Lage angespannt bleibt
Mehrere Faktoren verstärken sich gegenseitig:
Hohe Nachfrage: KI-Boom, Serverausbau und Cloud-Dienste sorgen für einen außergewöhnlich großen Bedarf.
Geringere Produktion: Hersteller haben ihre Flash-Fertigung reduziert.
Sinkende Lagerbestände: Weniger Vorräte führen zu Engpässen und weiteren Preissteigerungen.
Diese Mischung lässt darauf schließen, dass der Preisanstieg nicht nur ein kurzfristiger Ausreißer ist, sondern sich über die kommenden Monate fortsetzen könnte.